Die Abschlussveranstaltung fand im Lakeland Center in Lakeland statt, etwa eine Stunde Autofahrt von der Range und eineinhalb Stunden von unserem Hotel. Überhaupt sind die USA ja bekanntermaßen ein Land der großen Entfernungen. Das Center ist ein gigantischer Bau, in den die etwa 1400 Teilnehmer im großen Saal Platz fanden. Wie immer hatten sich die meisten etwas schicker angezogen, das lag wahrscheinlich auch am neuen Dresscode der IPSC. Offensichtlich gab es in der Vergangenheit einige stilistische Entgleisungen, so dass für Level 4 + 5 Abschlussveranstaltungen "Shorts, kragenlose Shirts, Flip-Flops und ähnliche Freizeitkleidung" verboten wurde. Ich würde mir allerdings wünschen, dass der BDS auch ein einheitliches Outfit für die einzelnen Events vorschlägt. Es kann ja z. B. nicht schwer sein, beim Einmarsch zu Beginn etwa eine beige oder blaue Hose zu tragen und beim Abschluss auch ein gleichmäßiges Erscheinungsbild zu bieten. Die Damen sind wahrscheinlich dankbar dafür, mal nicht im "Kampfanzug" aufzutreten. Da muss man sich unter anderem nur die Italiener ansehen, das ist immer perfekt. Dazu gehört meiner unmaßgeblichen Meinung nach auch die Farben während des Matches.
Die erste Stunde verging damit, auf das Essen zu warten, unterhalten von zwei singenden Pianisten. Fast pünktlich um 19 Uhr begann das Showprogramm. In einer Wild West Show jonglierten zwei Cowboys mit (hoffentlich ungeladenen) Revolvern, ließen die Peitschen knallen und machten entsprechende Faxen. Als dann der Hauptgang aufgetragen wurde, konnte man wieder merken, dass sich ein heißes Essen auf dem Weg zum Tisch schon gut abkühlt. Freundlich formuliert war das Essen lauwarm. Wenn man überlegt, dass zusätzliche Teilnehmer 60 Dollar Eintritt zahlen mussten.....
Die Reden wurden vom Matchdirektor Frank Garcia eröffnet, der schon nach weniger als zwei Minuten die magischen Worte "best World Shoot ever" aussprach. Danach wurden die Vertreter der verschiedenen Sponsoren von Match, Stages, Safety Area, Chrono und wahrscheinlich auch für die Toilettenhäuschen auf die Bühne gerufen, die dadurch richtig voll wurde. Danach kam die unvermeidliche Rede von Nick Alexakos, die erfreulicherweise die Ehrung für den ältesten Teilnehmer des Matches beinhaltete. Geehrt wurden der jüngste Teilnehmer, ein 11-jähriger Russe und als ältester der 76-jährige Deutsche Albert Rieger, mit dem in einer Squad zu schießen ich das ausgesprochene Vergnügen hatte. Beim Rest der Ehrungen habe ich aber offen gesagt bei den Namen und Grund irgendwann die Übersicht verloren.
Das überstanden ging es dann endlich mit den Gewinnern des Shoot Offs los. Bemerkenswert war, dass der große alte Mann Rob Leatham seine erste Presidends Medal des Abends bekam, es war nicht seine letzte. Dieser Ausnahme Sportler hat nicht nur 2011 die letzte WM in der Modified Division, sondern auch 2014 die erste WM in der Classic Division sowohl als Senior als auch in der Overall Wertung gewonnen! Es folgten die verschiedenen Categorys und Overall Wertungen der Einzelschützen. Alles in allem haben die USA schwer abgeräumt, zahlenmäßig war das wohl das häufigste Trikot auf dem Podium. Sowohl bei den Einzel- als auch bei den Teamwertungen wurde leider kein Deutscher auf das Podium gerufen. Somit blieb Albert leider der einzige Deutsche mit einer Medaille.