Dienstag, 21. Oktober 2014

Extra: Endstation Bahnhof

Da haben wir alle miteinander richtig Schwein gehabt, dass der Flieger um 02:30 Uhr deutscher Zeit noch aus Orlando abgeflogen ist. Montag wurde die Kurzstrecken und ab Dienstag auch die Langstrecken beatreikt. Die Stewardess hat erzählt, dass heute Nacht nur noch 3 internationale Flüge zurück nach Frankfurt gingen: Abu Dabi, New York und der unsere. In Frankfurt angekommen herrscht hier gähnende Leere, viele Geschäfte im Terminal sind heute einfach geschlossen.

Zum krönenden Abschluss haben mir noch mal deutsche Uniformierte gezeigt, wozu sie fähig sind. Etwa 15 Schützen standen an der Ausgabe des Sperr- und Sondergepäcks. Als dann unsere Koffer mit dem SEC-Anhänger ankamen, durfte jeder seins gegen Unterschrift in Empfang nehmen. Fast jeder - mein Koffer war natürlich nicht dabei. Da erklärt mir so ein hessischer Beinahebeamter: "der Koffer ist an der Gepäckausgabe Fernbahnhof", weil ich doch mit dem Zug nach Düsseldorf weiterfahre. OK, wer den Flughafen Frankfurt kennt, weiß dass man etwa 10-15 Minuten bis zum Fernbahnhof läuft. Dort angekommen, erklärt mir ein anderer Uniformträger: "desch isch Security Gepäck, desch düffe wir hier gar nisch händle. Gesehen habe ich den Koffer, der Name steht ja darauf. Das isch abber zum Zoll zurück.  Desch isch in der Gepäckausgabe A eingeschlossen worden." Also wieder zurück, das steht der gleiche Vollpfosten vom Anfang und gibt mir den Koffer gegen Unterschrift.....

Man sollte also nicht hemmungslos gegenüber ausländischer Bürokratie ablästern, da können wir durchaus mithalten!

Montag, 20. Oktober 2014

Der Tag der Rückreise

So, dass ist jetzt auch gelaufen: ich sitze am Gate und warte aufs Christkind!  Von Sebring aus war es wieder eine ordentliche Strecke zurück, unterwegs habe ich noch bei Dicks Sport Gods angehalten. Und da treffe ich doch im Laden 3 holländische RO, die sich in Amerika Fahrräder anschauen! Am Flughafen sind wir wieder in Fangruppenstärke zusammen, sehr viele Deutsche, aber auch alle anderen Nationen stehen in der Schlange. Auch das war wieder eine interessante Erfahrung, wenn man am Schalter aufgefordert wird, die Kanonen aus dem Koffer zu holen und leer vorzuzeigen. Im Duty Free haben die mir komischerweise den Alkohol nicht mitgegeben, den bekomme ich erst beim Boarding. Wahrscheinlich haben die Angst davor, dass sich die Passagiere die Wartezeit mit der Flasche vertreiben.....

So wie es aussieht, schlüpfe ich bei der Rückkehr zwischen zwei Streiks durch. Die Lokführer haben am Wochenende gestreikt, die Kurzstrecken der Lufthansa werden heute und zusätzlich die Langstrecken morgen bestreikt. Die Leute, die Dienstag Mittag von Frankfurt nach Hamburg weiter fliegen wollen, haben jetzt ein Problem.

Ich darf mich mit diesen Zeilen von den Lesern meines Blogs verabschieden. Ich hoffe, dass ich auch ohne eigene Fotos oder Videos die Informationen einigermaßen interessant vermitteln konnte. Über jedes Feedback würde ich mich sehr freuen, entweder hier oder bei Facebook.

Sonntag, 19. Oktober 2014

Tag 6 - Siegerehrung

Die Abschlussveranstaltung fand im Lakeland Center in Lakeland statt, etwa eine Stunde Autofahrt von der Range und eineinhalb Stunden von unserem Hotel. Überhaupt sind die USA ja bekanntermaßen ein Land der großen Entfernungen. Das Center ist ein gigantischer Bau, in den die etwa 1400 Teilnehmer im großen Saal Platz fanden. Wie immer hatten sich die meisten etwas schicker angezogen, das lag wahrscheinlich auch am neuen Dresscode der IPSC. Offensichtlich gab es in der Vergangenheit einige stilistische Entgleisungen, so dass für Level 4 + 5 Abschlussveranstaltungen "Shorts, kragenlose Shirts, Flip-Flops und ähnliche Freizeitkleidung"  verboten wurde. Ich würde mir allerdings wünschen, dass der BDS auch ein einheitliches Outfit für die einzelnen Events vorschlägt. Es kann ja z. B. nicht schwer sein, beim Einmarsch zu Beginn etwa eine beige oder blaue Hose zu tragen und beim Abschluss auch ein gleichmäßiges Erscheinungsbild zu bieten. Die Damen sind wahrscheinlich dankbar dafür, mal nicht im "Kampfanzug"  aufzutreten. Da muss man sich unter anderem nur die Italiener ansehen, das ist immer perfekt. Dazu gehört meiner unmaßgeblichen Meinung nach auch die Farben während des Matches. 

Die erste Stunde verging damit, auf das Essen zu warten, unterhalten von zwei singenden Pianisten. Fast pünktlich um 19 Uhr begann das Showprogramm. In einer Wild West Show jonglierten zwei Cowboys mit (hoffentlich ungeladenen) Revolvern, ließen die Peitschen knallen und machten entsprechende Faxen. Als dann der Hauptgang aufgetragen wurde, konnte man wieder merken, dass sich ein heißes Essen auf dem Weg zum Tisch schon gut abkühlt. Freundlich formuliert war das Essen lauwarm. Wenn man überlegt, dass zusätzliche Teilnehmer 60 Dollar Eintritt zahlen mussten..... 

Die Reden wurden vom Matchdirektor Frank Garcia eröffnet, der schon nach weniger als zwei Minuten die magischen Worte "best World Shoot ever" aussprach. Danach wurden die Vertreter der verschiedenen Sponsoren von Match,  Stages,  Safety Area, Chrono und wahrscheinlich auch für die Toilettenhäuschen auf die Bühne gerufen, die dadurch richtig voll wurde. Danach kam die unvermeidliche Rede von Nick Alexakos, die erfreulicherweise die Ehrung für den ältesten Teilnehmer des Matches beinhaltete. Geehrt wurden der jüngste Teilnehmer, ein 11-jähriger Russe und als ältester der 76-jährige Deutsche Albert Rieger, mit dem in einer Squad zu schießen ich das ausgesprochene Vergnügen hatte. Beim Rest der Ehrungen habe ich aber offen gesagt bei den Namen und Grund irgendwann die Übersicht verloren. 

Das überstanden ging es dann endlich mit den Gewinnern des Shoot Offs los. Bemerkenswert war, dass der große alte Mann Rob Leatham seine erste Presidends Medal des Abends bekam, es war nicht seine letzte. Dieser Ausnahme Sportler hat nicht nur 2011 die letzte WM in der Modified Division, sondern auch 2014 die erste WM in der Classic Division sowohl als Senior als auch in der Overall Wertung gewonnen! Es folgten die verschiedenen Categorys und Overall Wertungen der Einzelschützen.  Alles in allem haben die USA schwer abgeräumt, zahlenmäßig war das wohl das häufigste Trikot auf dem Podium. Sowohl bei den Einzel- als auch bei den Teamwertungen wurde leider kein Deutscher auf das Podium gerufen. Somit blieb Albert leider der einzige Deutsche mit einer Medaille. 

Tag 6 - Shoot Off

So, jetzt stehen die Ergebnisse fest. Für die deutschen Teilnehmer ist es offensichtlich nicht perfekt gelaufen. Petra ist bei den Standard Ladys undankbare Vierte geworden, genauso wie Sascha B. bei den Revolver Schützen. Für die verschiedenen Teams hat es anscheinend auch nicht für einen Platz auf dem Treppchen gereicht. Persönlich muss ich mit meinem 307. Platz mit 48% von Eric Graufel zufrieden sein, der ich glaube zum 7. Mal in Folge Weltmeister geworden ist. 

Am Vormittag haben wir uns noch Teile des Shoot Offs angesehen, heute Abend ist die Siegerehrung im Lakeland Center. Frank Garcia hat uns eine Show versprochen, wir so schnell nicht vergessen werden. 

Samstag, 18. Oktober 2014

Tag 5 - letzter Tag der WM

Am letzten Tag der Weltmeisterschaft ging es ab mittags in die Area 5 - sozusagen in den Anbau der Range. Keine Wolke am Himmel, so dass man tunlichst Schutz unter den wenigen Sonnendächern suchen musste. Direkt die erste Stage hatte es in sich, hier sind schon etliche Leute auf dem Schotter ausgerutscht und haben sich die Knie und Ellbogen aufgeschlagen. Ich bin den 32 Schuss Long Course sicher und präzise angegangen und konnte mit 31 A und 1 C beenden.  Auch der restliche Tag ist gut für mich gelaufen, bis auf ein Miss in der Weak Hand Stage auf dem Bobber, damit kann ich aber gut leben. Mein Freund Phil hatte leider einen rabenschwarzen Tag erwischt, da ging einiges schief. 

Jetzt sitzen wir alle zusammen im Hotel und wollen den Abend locker ausklingen lassen. Die Ergebnisse des Tages sind leider noch nicht im Netz, so dass wir die endgültige Platzierung noch nicht wissen. Ob und wie bzw. wann morgen vormittag das Shootoff stattfindet, steht aber irgendwie noch in den Sternen. 

Tag 4 - Area 4

Gestern standen die Stages 19 - 24 auf dem Programm. Alles in allem konnte ich eine solide Leistung abliefern, die richtige Matchmunition schießt sich deutlich angenehmer. Leider bin ich mir manchmal über die Trefferlage nicht im klaren, so dass ich mir 1 Miss und 1 PT eingefangen habe. Die größte Herausforderung des Tages war Stage 21 mit 4 Scheiben auf einem Mover, die konnte ich fehlerfrei bewältigen. 

Nachdem unsere Squad am Vortag einen Schützen aus Trinidad & Tobago wegen Sweeping verloren hat, hat es leider Michael A. heute erwischt. Auf Stage 22 wurde zuerst eine Scheibe rechts, dann eine links geschossen und auf dem Weg nach vorne haben die meisten einen Reload gemacht. Bei der Bewegung wurde Michael abgepfiffen, was keiner der Beobachter nachvollziehen konnte. Aber - so sind die Regeln - gegen die Beobachtung des RO lässt sich nicht protestieren, die Videoaufnahme ist als Beweis nicht zugelassen. 

Am Samstag haben wir nachmittags unseren letzten Einsatz, das wollen wir in aller Ruhe angehen. Area 6 spielt sich aber im Gegensatz zur Rasenfläche der anderen Areas auf relativ groben Schotter ab, da sind schon etliche Leute ausgerutscht. 

Freitag, 17. Oktober 2014

Video der Eröffnungsfeier

Der örtliche Tourismus Verband hat die komplette Eröffnungsfeier professionell gefilmt und veröffentlicht. Vom Einmarsch der Nationen bis zum Feuerwerk ist alles drauf. 90 Minuten echte Gefühle!

 hier klicken: http://www.visitcentralflorida.org/worldshoot

Tag 3 + Die Geschichte von der Matchmunition

Am Montag - unserem freien Tag - habe ich mit Sascha die Matchmunition ausprobiert. Das Gefühl war schon in Richtung "ordentlicher Bums", davon hatte ich schon gehört. Da innerhalb der 5 kg-Grenze keine ausreichende Anzahl an eigener Munition im Flieger transportiert werden kann, musste ich wie viele andere die Matchmunition von der Universal Shooting Academy kaufen. Das wurde eine lange Geschichte.
Auf ihrer Website wurden "wiedergeladene" 9 Para mit 147 grs. Geschossen für 350 Dollar/1000 angeboten. Im Vergleich zu unseren üblichen Preisen sicher etwas teuer, aber wenn man keine Wahl hat...... Also habe ich die Munition per Fax bestellt und die Nummer der Kreditkarte durchgegeben. Kurze Zeit später wurden 508,25 USD abgebucht. Auf meine Nachfrage wurde mir erklärt, dass die bestellte Munition leider wegen der WM nicht mehr lieferbar wäre und sie meine Bestellung auf "9 mm Minor Match - 147 grs Montana Gold Bullets - new brass" abgeändert hätten. Ganz großzügig wurde für mich der Preis auf 481,50 USD reduziert, die Differenz bekam ich erstattet. Soweit der erste Teil der Geschichte.
Wie gesagt hatte die Munition beim an den ersten beiden Tagen des Matchs ein relativ kräftiges Gefühl beim schießen, im Laufe des Tages wurde dann auch die Munition für den Chrono gezogen. Selbstverständlich kann man dann mit der Quittung hingehen, weil offizielle Matchmunition per se als ausreichend deklariert ist. Um aber Gewissheit zu bekommen, habe ich nichts gesagt und habe die Munition messen lassen. Man mag es kaum glauben, aber der Powerfaktor aus dem kurzen 4" Lauf meiner Walther P99 lag bei sagenhaften 154,2!!! Für Production Minor liegt der Mindestfaktor bei 125, ich glaube aus einem langen Lauf einer 9 mm Open hätte ich den Majorfaktor von 160 erreicht. Nachdem ich nun zwei Tage mit Major Munition geschossen hatte, wollte ich verständlicherweise weiterhin weder Waffe noch Gesundheit riskieren und habe die Munition nach etwas Diskussion auch umgetauscht bekommen. Das war der zweite Teil der Geschichte.
Als wir nun am dritten Tag mittags in Area 3 antraten, interessierte uns natürlich, ob die Munition eventuell eine andere Trefferlage hat. Also machten wir das, was in so einer Situation selbstverständlich ist: wir fragten den IROA-RO ob wir ein paar Schuss zum testen machen dürfen. Das war offensichtlich ein Fehler! Der kontaktierte den Area-CRO, dieser anscheinend den Rangemaster -  und wir wurden mit der getauschten Matchmunition zum Chrono geschickt! Dort wurde aus Saschas Tanfoglio 136 gemessen. Als ich dann sagte, das reiche mir aus, bestand der IROA-RO darauf, die Munition auch aus der Walther zu testen. Der Mann am Chrono tippte sich mittlerweile auch schon an die Stirn, musste den Quatsch aber durchziehen. Heraus kam bei mir ein Faktor von 132 (genau wie ich es nach der Messung von Sascha vorhergesagt hatte) und wir durften wieder zurück auf die Stage - ohne selbst einen Schuss mit der neuen Matchmunition gemacht zu haben. Das war der dritte Teil der Geschichte.
Als Extra bliebe nur noch zu erzählen, dass ich - nachdem ich zwei Tage clean geblieben bin - an dem Tag mein erstes Mike hatte, als ich auf 20 Meter unter einer Halbscheibe geblieben bin.
Was lernen wir daraus? Für einige ist so eine Weltmeisterschaft ein Bomben-Geschäft. Andere wiederum kennen entweder die Regeln nicht, die sie vertreten oder es ist ihnen sch***egal, falsche Anweisungen durchzusetzen.

Tag 2 - Area 2

Der zweite Tag begann um 07:30 Uhr, so dass wir im dunklen auf der Range ankamen. Das Wetter war über den Vormittag gut, etwas bewölkt und der Tag lief ohne große Probleme. Einzig Stage 9 war eine echte Herausforderung für mich Rückenkranken.  Zwei Cooper-Tunnel von 80 cm Höhe bedeuten für mich, dass ich mich mehr kriechend dadurch bewegen musste. Da viel mir ein, dass ich ja noch aus einer Ferienarbeit als 14-Jähriger ein Bergmannsbuch habe, das erinnerte mich an einen Förderstreb! Ansonsten bin ich beinahe sauber geblieben, kein Miss und "nur" 3 PT waren ausreichend gut. 

Donnerstag, 16. Oktober 2014

Tag 1 - Area 1

Dienstag Mittag ging es endlich für uns los. Das Wetter war zu Beginn recht sonnig, was sich aber im Laufe des Nachmittags noch ändern sollte. Zuerst einmal kann man feststellen, dass sich die Anlage mit allen Stages in einem erstklassigen Zustand befindet. Schön ist die Anlage auch, weil entlang der Stages auf beiden Seiten feste Dächer vorhanden sind, unter denen man Schutz vor Sonne und Regen suchen kann. Das ganze Drumherum ist wirklich gut organisiert, leider ist vieles mit Geld verbunden. so musste man für den Parkplatz am Stand einen extra Parkpass kaufen, der auch jedes mal kontrolliert wird. Überhaupt wird das Gelände und die Straßen davor von etwa 5-8 Autos der örtlichen Polizei bewacht, ohne ID-Card mit Foto betritt niemand die Range. Gut organisiert ist der Weg vom Parkplatz, da fahren etwa 5 Pickups mit großen Anhängern, so dass niemand mit dem schweren Gepäck weit laufen muss. 

Unsere erste Stage war die Nummer 4,  ein 29-Schuss Long Course ohne irgendwelchen Firlefanz, ganz gut um in das Match zu kommen. Ich habe die Stage sauber mit guten Treffern absolviert. Die Stage danach (5) war schon etwas übler, weil dort 3 Popper aus Bodenhöhe geschossen werden mussten, so dass sich 80%der Schützen hingelegt haben. Blöderweise ließen sich die Popper auch nicht aus einer Position schießen, folglich mussten alle noch zwei Meter Distanz liegend verschieben. Wir hatten aber das Glück, dass es bei uns noch trocken war. 

Alle Stages sind auf der offiziellen Webseite der WM zu finden http://worldshootusa.com/stages/,  weshalb ich mir hier ausführliche Beschreibungen erspare. 

Stage 6 war als Dschungellane angelegt, wo man U-förmig um ein Gebüsch herum verschiedene Standscheiben, Auslösepopper und je einen Bobber schießen musste. Hier hatte ich die erste Diskussion mit dem RO über die Treffer auf einem Bobber, ein dreieckiges Loch im C hat er als Treffer gewertet, bei zwei runden Löchern im D musste erst die Scheibe abgenommen werden. So langsam viel es uns auf, dass die offizielle Matchmunition häufig undefinierte Löcher produziert, weil sich die Geschosse im Flug überschlagen. 

Nachdem wir Stage 1 - ein einfacher Short Course - absolviert hatten, ging es Richtung Stage 2 "Trick or Treat", die sich zu 90% unter einem Dach befand und wirklich liebevoll im Halloween Stil dekoriert war. Schon vor dem Briefing kamen aus den Wolken ein paar Tröpfchen, dann ging es aber innerhalb einer Minute auf Vollgas. Ich weiß nicht, ob das deutsche Wort "Wolkenbruch" der Menge an Wasser angemessen war, die rund 10 Minuten vom Himmel stürzte. So etwas habe ich wirklich noch nie erlebt! 

Alle waren froh, als es dann endlich losging, nachdem die Scheiben mit Folie abgedeckt wurden. Bemerkenswert war beim Run von Sascha, dass ihm beinahe ein RO beim schießen vor eine seitliche Scheibe gelaufen wäre, einen Schuss hatte er schon gemacht. Jetzt weiß ich auch, warum die IROA Shirts so gestreift sind: sie sind so einfach besser zu sehen! 



Performance online

Hier gibt es eine (russische?) Seite, bei der man seine Performance sehr gut analysieren und mit anderen vergleichen kann: http://www.makeready.ru/performance/blank/ipsc-world-shoot-wsxvii-2014-06-10-2014

Mittwoch, 15. Oktober 2014

Bilder von der Universal Shooting Academy

Bei mir klappt es nicht so recht mit dem Veröffentlichen meiner Videos, deshalb ist hier ein Link auf Fotos der Universal Shooting Academy:
http://instagram.com/universalshootingacademy

Ein erstes Video von der Range

Hier ist ein erstes Video zu sehen, veröffentlicht von den Matchorganisatoren auf YouTube: 

Die täglichen Ergebnisse werden online verfügbar: hier klicken So wie es ausschaut wird es keine "Klagemauer" auf der Range geben. Die WinMSS Daten werden wahrscheinlich zweimal täglich hochgeladen,  so dass man bequem seine Ergebnisse überprüfen kann. Das ist für den Laien natürlich nicht einfach, aber man findet darin sowohl die einzelnen Scores jedes Schützen auf jeder Stage als auch die Stagersesults, diese selbstverständlich je Division getrennt. 

Dienstag, 14. Oktober 2014

Das Match läuft an!

Am Montag ging es endlich los, die ersten Squads gingen an den Start. Ich bin in Squad 70, wir haben unseren freien Tag direkt am Montag. Somit konnten wir zumindest die Gelegenheit nutzen, einmal in Ruhe alle Stages in Betrieb zu beobachten. Das meiste machte einen guten Eindruck, die Distanzen sind wohl deutlich geringer als bei der EM in Portugal. Abends hörten wir dann schon die ersten Horrorgeschichten wie die, dass es auf einer Stage bereits 17 DQ gegeben hätte. Die Erdwälle als Kugelfang sind nicht besonders hoch, etwa 3 Meter. da muss man beim Reload sicher gut aufpassen.

Meine Squad startet am heutigen Dienstag um 13:30 Uhr in Area 1,  so dass wir die Stages 1-6 absolvieren müssen. Mittwoch geht es dann mit der Frühschicht weiter, so dass ich wohl erst Mittwoch Nachmittag dazu kommen werde, die ersten beiden Tage hier im Blog zu beschreiben.

Montag, 13. Oktober 2014

Eröffnungsfeier Word Shoot XVII

Wow, was für ein Event! Da haben die Amerikaner mal gezeigt, was sie am besten können: perfekte Unterhaltung. Alle Nationen sammelten sich am Lakeland Center, schön sortiert hinter den Flaggen. Dazu nahmen etwa 10 Hot Rods Aufstellung, die beim deutschen TÜV akute Atemnot hervor rufen würden. Pünktlich um 16 Uhr setze sich der Zug in Bewegung, es ging etwa eine Meile bis zum Lake Mirror mitten in der Stadt. Der Weg war beidseitig von Polizei und Ordnungskräften gesichert, viele Zuschauer zu beiden Seiten gaben freundlichen Applaus. Manche Teilnehmer ließen die Gelegenheit nicht aus, sich mit einem Police Officer oder einem Feuerwehrwagen fotografieren zu lassen.

Am Lake Mirror angekommen wurden die Nationen einzelnen aufgerufen und unter großem Applaus auf ihre Plätze auf der Tribüne geführt. Germany ist ja relativ vorne im Alphabet, so dass wir eine tolle Aussicht auf den restlichen Einmarsch hatten. Über 1400 Teilnehmer aus 73 Nationen in ihren bunten Teamshirts boten einen vielfältigen Anblick. Neben den großen Teams gab es auch viele kleine Delegationen mit teilweise 1-4 Teilnehmern. Der Einmarsch wurde von Musik untermalt, Vince Pinto (IPSC Secretary) begrüßte jedes Team, die Fahnen wurden von Uniformierten nebeneinander am Ufer aufgestellt. Als letztes Team kamen die Gastgeber aus den USA, sogar mit Western Reiter.

Typisch amerikanisch wurde die Nationalhymne gesungen, hier von einem 11-jährigen Mädchen. Ich muss gestehen, dass das schon ziemlich unter die Haut ging, wie sie diese mit klarer lauter Stimme - ohne jede Musik - und mit viel Gefühl gesungen hat.

Dann ging es erst einmal mit einer Show Wasserski los, der See hat ein paar Hundert Meter Durchmesser, so dass ausreichend Platz für die Stunts war. Es ging los mit einem Sportler, der zur lauten Musik "Thunderstruck" von AC/DC direkt vom Ufer aus startete,  aber barfuß! So ging es weiter, eine halbe Stunde lang gab es einen Stunt nach dem anderen, dazu wurden wir immer wieder von diversen Propellerflugzeugen überflogen. Ein echter Höhepunkt war ein Sportler, der  auf einem Wasserstrahl locker 20 Meter in die Höhe aufstieg. Von einem Jetski aus wurde das Wasser aus der Antriebsdüse mit einem dicken Schlauch zu einer Art Skateboard gepumpt, auf dem der Mann stand, davon gingen zwei Düsen nach unten. Damit wurde soviel Schub erzeugt, dass er wie ein Superheld in der Luft flog.

Danach kamen natürlich die unvermeidlichen Reden, die zwischen kurzen Grußworten und einer langen Aufzählung von allen Attraktionen von Polk Country alles boten. Zum krönenden Abschluss wurde noch ein Feuerwerk auf dem See abgefeuert, dann standen Busse bereit um alle zu den Parkplätzen zu bringen. Auch auf dieser Fahrt sorgte die örtliche Polizei durch Absperrungen für freie Fahrt.

Alles in allem war das die beste Eröffnung, die ich auf Europa- und Weltmeisterschaften bislang erlebt habe. Da haben die Amerikaner die Messlatte jetzt mal so richtig hoch gelegt, der nächste Veranstalter (Frankreich) muss sich wohl daran messen lassen.

Samstag, 11. Oktober 2014

Wenn einer eine Reise tut...

Was für ein Tag! Nach über 10 Stunden Flug in Orlando gelandet, blieb der Flieger erst mal über eine halbe Stunde auf dem Vorfeld stehen, weil so viele Maschinen gleichzeitig angekommen waren, dass die Einreisekontrollen überfüllt sind. Als wir dann endlich hineingetrieben wurden, war die fußballfeldgroße Halle immer noch rappelvoll. es hat da schon mehr als eine Stunde gedauert, bis wir an den Schaltern ankamen. Dann ging der Spaß aber erst richtig los.
In der Maschine waren etwas über 10 Schützen, die sich alle in einem separaten Bereich der Halle wiederfanden,  unsere Koffer standen schon in Sichtweite zum Check bereit. Mittlerweile war die gigantische Halle geleert, so dass sich in der Ecke neben den den 10 Schützen locker 15-20 Uniformierte aufhielten. Wer jetzt aber glaubt, dass deshalb alles schnell ginge, sah sich getäuscht. Nacheinander wurden die Leute aufgerufen, man ging zum Schalter und die Papiere mit ATF-Genehmigung wurden kontrolliert, dann wurden die Sachen kopiert. Wenn man damit fertig war, bekam man seinen Koffer aber immer noch nicht, er wurde auf eine Karre geladen, wir sollten uns das dann an einem weiteren Gepäckband abholen, welches sich in einem anderen Gebäude befindet. Das Tempo erinnerte eher an einen Airport im tiefsten Afrika als an die letzte verbliebene Weltmacht.
In der anderen Halle angekommen, warteten wir nochmal locker 1,5 Stunden, ohne dass die Koffer ankamen. Wir hörten dann, dass es bei einem griechischen Passagier irgendwelche Probleme gäbe, dessen Waffen seien wohl nicht angekommen. Anstatt allen anderen ihre Sachen auszuhändigen, blieb aber alles liegen. Die Stimmung am Gepäckband wurde dementsprechend immer angespannter, ein junger Lufthansa Mitarbeiter durfte sich immer nettere Hinweise anhören. Letztendlich konnten wir nach der Landung um 18:30 gegen 21:30 den Airport verlassen. Das hatte schon deutlich etwas von dritter Welt!
Der Rest der Geschichte ist schnell erzählt, vom Flughafen bis zum Hotel in Sebring war es noch eine schöne Strecke, angekommen sind wir um Mitternacht Ortszeit. Somit war ich 22 Stunden unterwegs und entsprechend platt. Jetzt habe ich erst einmal einigermaßen ausgeschlafen, nach dem Frühstück geht es nach Lakeland zur Anmeldung und Equipmentcheck.

Donnerstag, 9. Oktober 2014

Abreise aus Frankfurt - noch 2 Tage bis zur Eröffnung

Selten habe ich so interessiert auf die Nachrichten über geplante Streiks der Lokführer und Piloten geachtet. Einen ausgefallenen Zug von Düsseldorf nach Frankfurt hätte ich ja mit dem Auto umgehen können, bei einem ausgefallenen Flug wäre die ganze Weltmeisterschaft für mich ausgefallen. Aber ich habe Glück, gleich geht es in den Flieger. Zehneinhalb Stunden Flug sitze ich ganz locker auf einer Backe ab. 

Die Anzeige zum Flughafen wäre beinahe schon zwischen Mettmann und Düsseldorf gescheitert, da die planmäßige S-Bahn ausgefallenen ist und ein Ersatzbus eingesetzt wurde. So musste Andrea mich auf die Schnelle zum Hauptbahnhof Düsseldorf fahren, weil ich sonst bereits nach 20 Kilometer gestrandet wäre! Jetzt ist aber alles im Zeitplan,  die Maschine ist auch schon da. Es scheint aber recht voll zu sein. ✈


Samstag, 4. Oktober 2014

Vorbereitung: nur noch 8 Tage bis zur Eröffnung


Das letzte Wochenende vor dem Abflug, ich verbringe es damit in Ruhe die Taschen zu packen und vor allem diese zu wiegen! 23 kg sind weniger als man denkt. Meine beiden Walther P99 Pistolen habe ich wie jedes Jahr auseinander genommen und im Ultraschallbad gründlich gereinigt. Danach wird etwas WD40 hinein gesprüht,  das reicht dann wieder etliche Monate. Zuviel Putzen soll ja gar nicht so gut sein. 

Den Zugang zum Blog habe ich auch schon eingerichtet und zum testen den ersten Eintrag veröffentlicht. Dieses Jahr wird alles auf einem Android Tablet erledigt, ich habe sogar schon zur Probe ein paar GoPro Videos darauf editiert und dann bei YouTube hochgeladen. Im Hotel soll ein kostenloses WiFi verfügbar sein, wenn alles klappt gibt es dieses Jahr wieder Videos im Blog!