Freitag, 17. Oktober 2014

Tag 3 + Die Geschichte von der Matchmunition

Am Montag - unserem freien Tag - habe ich mit Sascha die Matchmunition ausprobiert. Das Gefühl war schon in Richtung "ordentlicher Bums", davon hatte ich schon gehört. Da innerhalb der 5 kg-Grenze keine ausreichende Anzahl an eigener Munition im Flieger transportiert werden kann, musste ich wie viele andere die Matchmunition von der Universal Shooting Academy kaufen. Das wurde eine lange Geschichte.
Auf ihrer Website wurden "wiedergeladene" 9 Para mit 147 grs. Geschossen für 350 Dollar/1000 angeboten. Im Vergleich zu unseren üblichen Preisen sicher etwas teuer, aber wenn man keine Wahl hat...... Also habe ich die Munition per Fax bestellt und die Nummer der Kreditkarte durchgegeben. Kurze Zeit später wurden 508,25 USD abgebucht. Auf meine Nachfrage wurde mir erklärt, dass die bestellte Munition leider wegen der WM nicht mehr lieferbar wäre und sie meine Bestellung auf "9 mm Minor Match - 147 grs Montana Gold Bullets - new brass" abgeändert hätten. Ganz großzügig wurde für mich der Preis auf 481,50 USD reduziert, die Differenz bekam ich erstattet. Soweit der erste Teil der Geschichte.
Wie gesagt hatte die Munition beim an den ersten beiden Tagen des Matchs ein relativ kräftiges Gefühl beim schießen, im Laufe des Tages wurde dann auch die Munition für den Chrono gezogen. Selbstverständlich kann man dann mit der Quittung hingehen, weil offizielle Matchmunition per se als ausreichend deklariert ist. Um aber Gewissheit zu bekommen, habe ich nichts gesagt und habe die Munition messen lassen. Man mag es kaum glauben, aber der Powerfaktor aus dem kurzen 4" Lauf meiner Walther P99 lag bei sagenhaften 154,2!!! Für Production Minor liegt der Mindestfaktor bei 125, ich glaube aus einem langen Lauf einer 9 mm Open hätte ich den Majorfaktor von 160 erreicht. Nachdem ich nun zwei Tage mit Major Munition geschossen hatte, wollte ich verständlicherweise weiterhin weder Waffe noch Gesundheit riskieren und habe die Munition nach etwas Diskussion auch umgetauscht bekommen. Das war der zweite Teil der Geschichte.
Als wir nun am dritten Tag mittags in Area 3 antraten, interessierte uns natürlich, ob die Munition eventuell eine andere Trefferlage hat. Also machten wir das, was in so einer Situation selbstverständlich ist: wir fragten den IROA-RO ob wir ein paar Schuss zum testen machen dürfen. Das war offensichtlich ein Fehler! Der kontaktierte den Area-CRO, dieser anscheinend den Rangemaster -  und wir wurden mit der getauschten Matchmunition zum Chrono geschickt! Dort wurde aus Saschas Tanfoglio 136 gemessen. Als ich dann sagte, das reiche mir aus, bestand der IROA-RO darauf, die Munition auch aus der Walther zu testen. Der Mann am Chrono tippte sich mittlerweile auch schon an die Stirn, musste den Quatsch aber durchziehen. Heraus kam bei mir ein Faktor von 132 (genau wie ich es nach der Messung von Sascha vorhergesagt hatte) und wir durften wieder zurück auf die Stage - ohne selbst einen Schuss mit der neuen Matchmunition gemacht zu haben. Das war der dritte Teil der Geschichte.
Als Extra bliebe nur noch zu erzählen, dass ich - nachdem ich zwei Tage clean geblieben bin - an dem Tag mein erstes Mike hatte, als ich auf 20 Meter unter einer Halbscheibe geblieben bin.
Was lernen wir daraus? Für einige ist so eine Weltmeisterschaft ein Bomben-Geschäft. Andere wiederum kennen entweder die Regeln nicht, die sie vertreten oder es ist ihnen sch***egal, falsche Anweisungen durchzusetzen.

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